Der 2. Zabeltitzer Landschaftstag fand am 13.09.2001 statt. Themen und Referenten sind im folgenden aufgeführt:
Inhalte:
  • Erste Erfahrungen mit dem rekonstruierten Stadtbad in Großenhain als dem bisher deutschlandweit größtem Projekt auf dem Gebiet des naturnahen Schwimmteichbaus
    (Herr Schmieder)
  • Erfahrungen im Anlegen naturnaher Garten- und Schwimmteiche (Herr Serfling)
  • Sachdienliche Hinweise zur Fertigstellungsbescheinigung nach dem neuen Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen
    (Herr Franke)
  • Erfahrungen mit Rasenwabenplatten und Rasengittersteinen (Herr Eyßer, Herr Franke)
  • Fehlermöglichkeiten im Anlegen von versickerungsfähigen grünen Verkehrsflächen und im Teichbau (Herr Armbruster)
  • Versickerungsfähige grüne Verkehrsflächen (Herr Möllmann)

Referenten:

  • Herr Matthias Schmieder, Großenhain (Geschäftsführer der 3. Sächsischen Landesgartenschau Großenhain 2002)
  • Herr Thomas Serfling, Wurzen (Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbaubetriebes SERFLING GALA GmbH)
  • Herr Eckehard Franke (ö.b.u.v. Sachverständiger für Landschaftsbau)
  • Herr Werner Eyßer, Mobschatz (Inhaber des Garten- und Landschaftsbaubetriebes Eyßer)
  • Herr Georg Armbruster, Stadtbergen (ö.b.u.v. Sachverständiger für Bodenuntersuchungen und Bodenaufbau bei Sportplätzen)
  • Herr Friedrich Möllmann, Pillnitz (Referatsleiter Landespflege, Baumschulen und Friedhofsgärtnerei an der sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft)
Schnappschuss
Matthias Schmieder
Werner Eyßer
Georg Armbruster
Pressemitteilung zum 2. Zabeltitzer Landschaftstag 2001

Nun mehr zum 2. Mal fand im nordsächsischen Zabeltitz, eingebettet in der wunderschönen Umgebung der Röderaue und des Barockgartens Zabeltitz eine Fachtagung der etwas anderen Art statt. Wie letztes Jahr trafen sich am 13. September auf Einladung des ö.b.u.v. Sachverständigen Dipl.-Ing. Eckehard Franke Vertreter von Landschaftsarchitekten, Bauherren und ausführenden Firmen des Garten- und Landschaftsbaues sowie Sachverständige für das Fachgebiet, um hierzu auf einer unabhängigen Plattform über aktuelle und ausgesuchte Probleme zu diskutieren. Die Resonanz war diesmal wesentlich größer als zur Premiere. So konnten insgesamt über 30 Gäste begrüßt werden. Die Gründe hierfür dürften sowohl in der aktuellen Themenwahl als auch in der hohen Qualität der ersten Veranstaltung zu suchen sein.

Der erste Themenkreis beschäftigte sich mit dem Komplex des Baues von naturnahen Schwimm- und Gartenteichen. Herr Schmieder als Geschäftsführer der 2. Sächsischen Landesgartenschau Großenhain gab einen eindrucksvollen Überblick über die zur Zeit in Deutschland größte Anlage eines naturnahen Schwimmteiches für ein Stadtbad. Erste Nutzungserfahrungen mit dem im Trennsystem gebauten Bad zeigten bereits 2001, dass die Entscheidung für den Umbau in ein naturnahes Badegewässer richtig war. Die Wasserqualität war während der Badesaison trotz hoher Besucherzahlen gleichbleibend gut. Ein unerwartetes Problem besteht in der Verschmutzung der Anlage durch Wildenten. Herr Serfling gab einen Überblick über die derzeitige Situation im privaten Bereich. Hier ist noch ein gutes Stück Aufklärungsarbeit notwendig, um die Dominanz von künstlichen Swimmingpools zugunsten naturnaher Badegewässer zurückzudrängen.

Der zweite Themenkreis befasste sich mit Problemen und Erfahrungen auf dem Gebiet von versickerungsfähigen, grünen Verkehrsflächen, insbesondere mit der Verwendung von Rasenwabenplatten und Rasengittersteinen. Herr Möllmann von der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft erläuterte das Thema aus Sicht der Wissenschaft mit Erfahrungen von eigenen Feldversuchen. Unter Verwendung von Lava als Beimengung für Fugenfüllung und Bettung lassen sich bei Rasenpflaster und Rasengittersteinen sehr gute Begrünungserfolge erzielen. Herr Eyßer aus Dresden konnte seine reichhaltigen Erfahrungen bei der Verwendung der einzelnen Beläge vortragen. Übereinstimmend mit den Darstellungen von Herrn Franke wurde unter anderem festgestellt, dass Rasenwabenplatten aus Kunststoff aufgrund ihrer konstruktiven Beschaffenheit nicht geeignet sind, ein dauerhaftes Rasenwachstum zu gewährleisten, die besten Begrünungserfolge lassen sich mit Rasensteinen aus Klinkern erzielen. Für die Befestigung von gelegentlich genutzten grünen Verkehrsflächen hat sich Schotterrasen als völlig ausreichend im Vergleich mit Rasenpflaster, Rasengitter und Rasenwaben herausgestellt. Im Fazit wurde auch durch die Diskussion herausgearbeitet, dass insbesondere schon in der Planungsphase grundlegende Dinge, insbesondere die Beschränkung der Tauglichkeit auf gelegentlich genutzte Verkehrsflächen nicht ausreichend beachtet werden.

Herr Armbruster als ö.b.u.v. Sachverständiger zeigte an einer Reihe von eindrucksvollen Beispielen, welche Fehler bei der Herstellung von Teichen und grünen Verkehrsflächen auftreten können.


Die sachdienlichen Hinweise zur Fertigstellungsbescheinigung nach dem neuen Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen wurden mit großem Interesse aufgenommen. Die Ursache für die bisherige geringe Resonanz auf dieses neue Instrument besteht schlicht und einfach darin, dass es kaum jemand kennt. Hier ist vor allem die Öffentlichkeitsarbeit der Berufsverbände gefragt.

Die gesamte Veranstaltung war wie beim ersten Mal geprägt von einer anregenden Diskussion zwischen den Anwesenden. Es ist zu begrüßen, dass diese Veranstaltung fortgeführt wird und alle Beteiligten freuen sich auf den 3. Zabeltitzer Landschaftstag am 12. September 2002, welcher ausnahmsweise einmal nicht in Zabeltitz stattfindet sondern in den Räumen der 3. Sächsischen Landesgartenschau 2002 in Großenhain.

Dr. Bernd Canitz